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Catalysts Verbesserungen auf Kurs, Care Chemicals und Additives von makroökonomischen Herausforderungen beeinflusst – Clariant erzielt starken operativen Cashflow

AD-HOC-MITTEILUNG GEMÄSS ART. 53 KR

  • Umsatz in Q2 2023 ging um 7 % in Lokalwährung und um 17 % in Schweizer Franken auf 1,084 Milliarden CHF zurück
  • Ausgewiesene EBITDA-Marge in Q2 2023 bei 16,1 % gegenüber 16,6 % in Q2 2022
  • Umsatz in H1 2023 ging um 3 % in Lokalwährung bzw. um 11 % in Schweizer Franken auf 2,284 Milliarden CHF zurück
  • Ausgewiesene EBITDA-Marge in H1 2023 bei 15,0 % gegenüber 17,0 % in H1 2022
  • Operativer Cashflow in H1 2023 bei 78 Millionen CHF gegenüber - 17 Millionen CHF in H1 2022
  • Ausblick für 2023: Für das Gesamtjahr wird ein Umsatz von 4,55 bis 4,65 Milliarden CHF und ein EBITDA von 650 bis 700 Millionen CHF erwartet (14,3 % bis 15,1 % ausgewiesene EBITDA-Marge)

»Wie bereits Anfang Juli mitgeteilt, hat die herausfordernde Wirtschaftslage die Spezialchemie-Branche belastet und sich auch auf die Ergebnisse von Clariant im ersten Halbjahr ausgewirkt. Unsere Kunden haben ihre Lagerbestände weiter reduziert und die Nachfrage in den Bereichen Care Chemicals und Additives war schwach. Das wirkte sich entsprechend auf unsere Profitabilität aus. Wir sind mit der kontinuierlichen Verbesserung unseres Catalysts-Geschäfts zufrieden und haben im zweiten Quartal weitere Fortschritte erzielt, um die negativen Auswirkungen von sunliquid® auf unser Ergebnis zu reduzieren. Durch die starken Verbesserungen bei Catalysts konnten wir die schwächeren Ergebnisse in den anderen Geschäftseinheiten teilweise ausgleichen. Zudem haben wir weitere Massnahmen ergriffen, um unsere Kostenbasis an ein Umfeld mit geringeren Volumina anzupassen. Deshalb haben wir unser Einsparungsziel für 2025 um 10 Millionen CHF auf ein angepasstes Ziel von 170 Millionen CHF erhöht. Darüber hinaus haben wir uns weiterhin stark auf unsere Liquidität konzentriert. Dies führte zu einer Verbesserung des operativen Cashflows um fast 100 Millionen CHF gegenüber dem Vorjahr«, sagte Conrad Keijzer, Chief Executive Officer von Clariant.

Zweites Quartal 2023 – Entwicklung der Konzernergebnisse

MUTTENZ, 28. JULI 2023 – Clariant, ein auf Nachhaltigkeit fokussiertes Spezialchemieunternehmen, hat heute für das zweite Quartal 2023 einen Umsatz in Höhe von 1,084 Milliarden CHF gegenüber 1,301 Milliarden CHF im zweiten Quartal 2022 bekanntgegeben. Dies entspricht einem Rückgang von 7 % in Lokalwährung und von 17 % in Schweizer Franken. Die Preisgestaltung blieb gegenüber dem Vorjahr konstant, während die Volumina um 5 % zurückgingen. Veräusserungen (nordamerikanisches Landöl- und Quats-Geschäft) sowie die Konsolidierung des US-amerikanischen Attapulgit-Geschäfts hatten einen negativen Nettoeffekt von 2 % auf das Umsatzergebnis. Die Auswirkung von Währungseffekten auf Quartalsumsatz lag bei - 10 %. Die Geschäftseinheit Catalysts erzielte ein starkes Umsatzwachstum und konnte damit die Schwäche in den Geschäftseinheiten Care Chemicals sowie Adsorbents & Additives teilweise kompensieren.

Im zweiten Quartal gingen die Umsätze in Lokalwährung in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika um 10 % zurück. Die Umsätze bei Care Chemicals und Adsorbents & Additives gaben nach, während Catalysts im Mittleren Osten starke Umsätze verbuchte. Die Umsätze in der Region Americas (Nord- und Lateinamerika) gingen um 11 % zurück. Dies lag hauptsächlich daran, dass die Verbesserung bei Adsorbents & Additives aufgrund der Integration des US-amerikanischen Attapulgit-Geschäfts die geringeren Umsätze bei Care Chemicals (teilweise zurückzuführen auf die Veräusserung des nordamerikanischen Landölgeschäfts) nicht ausgleichen konnte. Die Umsätze in der Region Asien-Pazifik waren – trotz eines Rückgangs von 8 % in China – stabil, da das Wachstum bei Catalysts die geringeren Preise und Volumina bei Care Chemicals und bei Adsorbents & Additives kompensieren konnte.

Der Umsatz bei Care Chemicals sank im zweiten Quartal 2023 um 17 % in Lokalwährung. Getrieben wurde diese Entwicklung vor allem durch einen Volumenrückgang mit geringeren Umsätzen sowohl bei Consumer als auch bei Industrial Applications gegenüber einer anspruchsvollen Vergleichsbasis. Der Umsatz bei Catalysts stieg um 30 % in Lokalwährung, wobei alle Segmente zulegten. Die Umsätze bei Adsorbents & Additives gingen um 12 % in Lokalwährung zurück. Grund hierfür war eine schwächere Nachfrage, insbesondere nach Additiven, im Vergleich zu einem sehr starken zweiten Quartal 2022.

Auf Konzernebene ging das EBITDA um 19 % auf 175 Millionen CHF zurück; die entsprechende Marge lag mit 16,1 % unter den 16,6 % des Vorjahresquartals, welche 22 Millionen CHF Gewinn aus der Veräusserung von Scientific Design beinhaltete. Die Profitabilitätsentwicklung wurde durch Preisgestaltungsmassnahmen bei Catalysts und bei Adsorbents & Additives sowie durch den vorläufigen Gewinn von 62 Millionen CHF aus der Quats-Veräusserung bei Care Chemicals positiv beeinflusst. Kosteneinsparungen aus Performance-Programmen von ca. 14 Millionen CHF konnten Restkosten aus Veräusserungen abdecken und gleichzeitig positiv zum Inflationsausgleich beitragen. Allerdings konnten diese Massnahmen die Auswirkungen geringerer Volumina, die die Produktionsauslastung in bestimmten Geschäften beeinträchtigten, Restrukturierungskosten von 18 Millionen CHF sowie einen negativen operativen Effekt durch sunliquid® in Höhe von 10 Millionen CHF nicht kompensieren. Die Abwertung der Lagerbestände aufgrund niedrigerer Rohstoffpreise (- 12 %) im zweiten Quartal 2023 belastete die Profitabilität ebenfalls. 

Erstes Halbjahr 2023 – Entwicklung der Konzernergebnisse

Im ersten Halbjahr 2023 betrug der Umsatz 2,284 Milliarden CHF gegenüber 2,563 Milliarden CHF im ersten Halbjahr 2022. Dies entspricht einem Rückgang von 3 % in Lokalwährung (- 2 % organisch in Lokalwährung) und einem Rückgang von 11 % in Schweizer Franken. Die Preisgestaltung hatte eine positive Auswirkung auf den Konzern in Höhe von 4 %, während die Volumina um 6 % zurückgingen. Der Umsatzeffekt durch Veräusserungen sowie einer Akquisition war netto bei - 1 % und der Währungseffekt betrug - 8 %.

Im ersten Halbjahr 2023 ging der Umsatz in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika um 5 % in Lokalwährung zurück. Der Hauptgrund dafür war die schwache Nachfrage in Deutschland (- 18 %). Der Umsatzrückgang von 3 % in der Americas Region ist grösstenteils auf einen Rückgang in den USA in Höhe von 11 % zurückzuführen. Dort war das Ergebnis durch die Veräusserung des nordamerikanischen Landölgeschäfts und durch Force-Majeure-Ereignisse im ersten Quartal beeinträchtigt. Der Umsatz in Asien ging gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 um 2 % zurück. China berichtete einen Umsatzrückgang in Höhe von 12 %.

Der Umsatz bei Care Chemicals sank im ersten Halbjahr 2023 um 9 % in Lokalwährung im Vergleich zu einer anspruchsvollen Vergleichsbasis. Die verlängerte Abbauphase der Lagerbestände beeinträchtigte sowohl bei Care Chemicals als auch bei Additives weiterhin die Nachfrage in wichtigen Endmärkten. Bei Catalysts legte der Umsatz um 25 % in Lokalwährung zu. Diese Entwicklung wurde getrieben durch das Propylen-Geschäft und durch Syngas & Fuels. Der Umsatz bei Adsorbents & Additives ging im Vergleich zu einer sehr starken ersten Jahreshälfte 2022 um 8 % in Lokalwährung zurück. Grund hierfür war die schwächere Nachfrage nach Additiven.

Auf Konzernebene ging das EBITDA um 22 % auf 342 Millionen CHF zurück, wobei die Profitabilität durch folgende Faktoren negativ beeinträchtigt wurde: geringere Volumina, ein Effekt von - 23 Millionen CHF durch sunliquid® (ohne Berücksichtigung der Restrukturierungskosten im zweiten Quartal), die Marktwertanpassung von - 11 Millionen CHF in Bezug auf die Beteiligung an der Heubach Group im ersten Quartal, Restrukturierungskosten von 20 Millionen CHF sowie die Abwertung der Lagerbestände. Die Veräusserung des Quats-Geschäfts bei Care Chemicals trug einen vorläufigen Gewinn in Höhe von 62 Millionen CHF bei während Preiseffekte insgesamt positiv blieben. Die Rohstoffkosten gingen um 5 % zurück und die Umsetzung der Programme zur Performance-Verbesserung führten zu zusätzlichen Kosteneinsparungen von 22 Millionen CHF im ersten Halbjahr 2023. In Folge dieser Faktoren sank die EBITDA-Marge von 17,0 % auf 15,0 %.

Im ersten Halbjahr 2023 betrug das Nettoergebnis des Gesamtkonzerns 232 Millionen CHF gegenüber 386 Millionen CHF im Vorjahr. Das Ergebnis wurde vom starken Geschäftsverlauf bei Catalysts, vom vorläufigen Gewinn in Höhe von 62 Millionen CHF aus der Quats-Veräusserung sowie von der positiven Auswirkung auf den Steuersatz durch die Neubewertung von Rückstellungen aus vergangenen Jahren begünstigt. Im ersten Halbjahr 2022 war das Nettoergebnis durch den Gewinn aus der Veräusserung der Geschäftseinheit Pigments bei nicht fortgeführten Aktivitäten gesteigert worden.

Der Mittelzufluss aus betrieblichen Aktivitäten stieg beim Gesamtkonzern signifikant von - 17 Millionen CHF im ersten Halbjahr 2022 auf 78 Millionen CHF an. Diese bemerkenswerte Verbesserung war massgeblich den Veräusserungen sowie Clariants aktivem Management des Umlaufvermögens zurechenbar.

Die Nettoverschuldung des Gesamtkonzerns stieg von 750 Millionen CHF Ende 2022 auf 908 Millionen CHF an. Ursächlich für diese Entwicklung ist hauptsächlich die reduzierte Liquidität aufgrund von Dividendenzahlungen.

Aktuelle Informationen zu ESG – Führend bei Nachhaltigkeit

Clariants Treibhausgasemissionen (Scope 1 und Scope 2) gingen in den letzten zwölf Monaten (Juli 2022 bis Juni 2023) auf 0,57 Millionen Tonnen zurück. Dies entspricht einer Reduktion von 8 % gegenüber 0,62 Millionen Tonnen im Gesamtjahr 2022. Die Summe der indirekten Treibhausgasemissionen bei zugekauften Gütern und Dienstleistungen (Scope 3) ging in den letzten zwölf Monaten ebenfalls zurück, und zwar um 11 % auf 2,3 Millionen Tonnen gegenüber 2,58 Millionen Tonnen im Gesamtjahr 2022. Diese Ergebnisse waren zu einem gewissen Grad den geringeren Umsatzvolumina in der ersten Jahreshälfte 2023 zurechenbar. Jedoch verdeutlichen diese Ergebnisse auch den anhaltenden Fortschritt mit Blick auf das Erreichen der Emissionsreduktionsziele des Konzerns bis 2030.

Clariant hat zahlreiche Massnahmen ergriffen, um die Scope-1- und Scope-2-Emissionen zu reduzieren. Bis heute konnte Clariant den Einsatz von Kohle bereits um 50 % im Vergleich zu 2019 senken. In einer Fabrik in Bonthapally, Indien wird Dampf aus nachhaltiger Biomasse anstelle von Kohle erzeugt. Zusätzlich haben Sonnentrocknung und die natürliche Trocknung von Bentonit an verschiedenen Standorten die Trocknung mit fossilen Brennstoffen (Kohle und Erdöl) ersetzt.

Clariant ist bestrebt, Wachstum durch Nachhaltigkeit und Innovation im gesamten Portfolio voranzutreiben. Die Geschäftseinheit Adsorbents & Additives verbessert die Umweltverträglichkeit von Trockenmitteln durch kunststofffreie, feuchtigkeitsadsorbierende Desi Pak® ECO Trockenmittelbeutel. Diese ermöglichen Herstellern und Vertriebspartnern den Schutz versiegelter, verpackter Waren vor Schäden durch Feuchtigkeit. Die innovativen Trockenmittelbeutel enthalten biobasiertes Papier aus nachhaltig angebauten Rohstoffen und nutzen ausschliesslich wasserbasierte Druckfarben und Klebstoffe. Um die Kunden weiter bei der Reduktion ihrer eigenen Scope-3-Emissionen zu unterstützen, wurde die Beschaffung von Rohstoffen mit geringeren Umweltbelastungen auf Transportverpackungen erweitert.

Ausblick – Gesamtjahr 2023

Aus makroökonomischer Perspektive erwartet Clariant für die zweite Hälfte 2023 keine wesentliche wirtschaftliche Erholung. Die Wirtschaftslage wird auch weiterhin von Unsicherheiten und Risiken geprägt sein. Mit Blick auf das Gesamtjahr 2023 erwartet Clariant, einen Umsatz zwischen 4,55 und 4,65 Milliarden CHF zu erzielen. Darin enthalten ist ein Nettoeffekt aus Veräusserungen/Akquisition in Höhe von - 150 Millionen CHF im Zusammenhang mit den Transaktionen der Quats-, nordamerikanischen Landöl- und Attapulgit-Geschäfte sowie ein erwarteter negativer Währungseffekt (Translation) von ca. 5 – 10 %. Das ausgewiesene EBITDA für das Gesamtjahr 2023 wird in einem Bereich von 650 bis 700 Millionen CHF erwartet (14,3 % bis 15,1 % ausgewiesene EBITDA-Marge), einschliesslich eines vorläufigen Gewinns in Höhe von 62 Millionen CHF aus der Quats-Veräusserung und ca. 30 Millionen CHF Restrukturierungskosten. Clariant erwartet, dass ein erhöhter negativer jährlicher Effekt von sunliquid® durch Einsparungen aus Restrukturierungsprogrammen und ein sich abschwächendes inflationäres Umfeld angesichts der aktuellen Wirtschaftsaussichten ausgeglichen werden kann.

Der Konzern ist jetzt ein echtes Spezialchemieunternehmen und bestätigt seine Zielsetzung für 2025, ein profitables Umsatzwachstum (4 – 6 % CAGR), eine Konzern-EBITDA-Marge von 19 – 21 % und eine Free Cashflow Conversion von rund 40 % zu erreichen.

Für weitere Details laden Sie bitte die PDF-Version der Pressemitteilung herunter.

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